
Noch vor dem Start der 5 km ankommend strahlte uns die Farbe Orange hell leuchtend entgegen. SportSchecks Trick ist hierbei, dass das verschenkte Shirt zugleich als Startberechtigung und Startnummer gilt. Die typischerweise vor die Brust oder den Bauch geschnallten Nummernzettel waren also nicht nötig, was den Sponsoren auf dem Trikot weitere Aufmerksamkeit und der Farbgebung weitere Stärke verlieh.
Es war 21:00 Uhr, als sich der Bandwurm der 5 km-Läufer/innen in Bewegung setzte. Minutenlang kamen die Menschen am Start vorbei, und wir orakelten schon, dass der Gewinner vermutlich das Ziel erreichen würde, wenn die letzten gerade die Startlinie überquert hätten. Ganz so krass wurde es zwar nicht, aber die 14er-Zeit des Siegers war schon beeindruckend schnell. Gegen 21:45 Uhr trafen wir uns mit unseren Verabredungen, von denen Steffi, selbst den 5er laufend, im Anschluss ihres Laufs auf unsere Habseligkeiten aufpassen konnte. Nach der üblichen Aufwärmphase, die ich zusammen mit einem netten Kollegen des Landesrechnungshofs durchführte, ging es zur Startzone, und pünktlich um 22:15 Uhr erfolge der Startschuss.

Wie bei solchen Massenläufen üblich ist es am Anfang wichtig, etwaige Stürze zu vermeiden. Es ist einfach sehr eng, und es dauert 2-3 Kilometer, bis sich das Ganze ein wenig durchgerüttelt hat und mehr Platz entsteht. Erschwerend war, dass einige Passagen recht eng waren, so dass sich der zuvor noch breit gefächerte Menschenpool wieder verdichtete. Stürze waren - zumindest in meinem Blickfeld -jedoch nicht zu erkennen. Ich startete den ersten Kilometer mit einer glatten 6er-Zeit (also 6 min/km) und war beim zweiten Kilometer mit ca. 11:30 min. bereits unter meinem erhofften 6er-Schnitt (den ich brauche, um mein Ziel zu erreichen, unter einer Stunde zu bleiben). Es ging erfreulicherweise so weiter: Kilometer um Kilometer verstrich und pendelte immer ca. 30-60 Sekunden unter meiner Zielgeschwindigkeit.
Als es zur Hälfte wieder bei Start/Ziel vorbeiging, vermisste ich zuerst die Verpflegungszone. Diese folgte dann jedoch rund 50 Meter später - und war ein schlechter Scherz. Viel zu kurz, nicht ausgeschildert, nur auf einer Seite der Laufstrecke und besetzt mit lediglich 2 Helfern - das geht gar nicht! Es gab auch nur Wasser, andere übliche Verpflegungen (Gels, Bananenstücke,...) wurden erst gar nicht angeboten. Für die vielen Freizeitläufer/innen ist das einfach eine Zumutung, zumindest nach meiner Ansicht. Ab Kilometer 8 wurden die Beine schwer. Die zu diesem Zeitpunkt rund 47minütige Belastung in einer Geschwindigkeit, die ich im Training ansonsten maximal 20 Minuten am Stück laufe, zollten ihren Tribut. Aber die Gewissheit, so dicht an meinem Stundenziel zu sein und dafür nur noch rund 12 Minuten durchhalten zu müssen, reichte für den letzten Schub. Als ich kurz vor dem Ziel auf der offiziellen Uhr die (Brutto-)Zeit von exakt 1:00:00 sah wusste ich, dass es geschafft war. Es wurde am Ende eine (Netto-)Zeit von 58:47 Minuten - sensationell!!
Noch ein Wort zur Location: Mangels Vergleichsmöglichkeiten kann ich nicht direkt beurteilen, ob die Wahl des Opernplatzes als Start-/Zielbereich besser ist als der bisherige Platz vom dem SportScheck-Haus. Definitiv nicht optimal waren die Standorte der Nachverpflegung: Eingebettet zwischen Straße und dem viel-diskutierten Garten erschien der Raum dort solange ausreichend zu sein wie noch niemand dort war. Der Ansturm nach dem 5-oder 10 km-Lauf war aber derart gewaltig, dass die räumlichen Schwächen offenbar wurden. Im Gegensatz zur Verpflegungszone beim Hannover-Marathon waren die Tische nur einseitig aufgebaut, und es gab keinen echten Ausgang, vielmehr war die Verpflegungszone eher eine Art Sackgasse. Bei ein paar Hundert Menschen hätte das locker gereicht, jedoch: Bei rund 5.000 Läufer/innen der 5 km und später weiteren rund 3.500 Läufer/innen der 10 km waren die Kapazitätsgrenzen schnell überschritten. Das galt leider auch für das Personal, das nicht immer hinterherkam
Wie auch immer: Es war ein tolles Event, eine große Nummer für Hannover, und die Möglichkeit, einmal durch die City der schönsten Stadt der Welt zu laufen, ist ja ansonsten auch nicht gegeben, so dass der Nachtlauf schon alleine deshalb lohnenswert ist.
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