Sonntag, 5. Oktober 2014

Wunderschönes Vorland: Der 13. Benther-Berg-Lauf

Das kleine Dorf Benthe rief am Tag der Deutschen Einheit dazu auf, die Einheits-Feierlichkeiten am hannoverschen Maschsee zu ignorieren und lieber den naheliegenden Berg zu bezwingen. Mehrere hundert Läuferinnen und Läufer kamen dieser Aufforderung nach und wurden mit einem fantastischen Wetter in einer tollen Umgebung belohnt.

Morgens um 09:00 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Die Sonne erwärmte die feucht-kühle Luft am Sportplatz (genauer gesagt an der Kampfbahn!) und die vielen freiwilligen Helfer wuselten umher, um an allen nötigen Stellen für Orientierung und Struktur zu sorgen. Die Startnummer gibt es hier noch ausschließlich gegen Bargeld, Vorauszahlungen via Überweisung etc. sind in Benthe verpönt. Mag dieses Vorgehen dem damit verbundenen Aufwand geschuldet sein, sind alle anderen Randbedingungen durchaus auf dem guten Niveau, das man erwarten darf. Interessant ist immer wieder, mit welch unterschiedlichen Methoden die Zeitmessung erfolgt. In Benthe kam zum zweiten Mal nach 2013 ein in einem Papierstreifen integrierter Mess"chip" zum Einsatz, der wiederum an der Startnummer angebracht war (so wie die Erdinger-Gutscheine beim Hannover-Marathon, die aber eh nie benötigt werden...). Der Papierstreifen wird abgetrennt und mittels der Schnürbänder der Schuhe befestigt.

Um 10:00 Uhr startete der Halbmarathon, der ein wenig länger als üblich war. Der 10km-Lauf begann 10 Minuten später und fand nach etwas mehr als 30 Minuten mit Emanuel Schoppe den mittlerweile üblichen Seriensieger. Direkt nach dem Start ging es steil den Berg hoch, so dass binnen rund 200 Metern etwa 40 Höhenmeter zu bewältigen waren. Das hört sich nach nicht viel an, geht aber ordentlich in die Beine, so dass der Puls nach noch nicht einmal einem Kilometer schon mächtig weit oben schlägt.

Der Rest der Strecke ging am Rande des Berges entlang und immer wieder (leicht) rauf und runter. Am Ende der 10 Kilometer kommen so gleichwohl rund 200 absolvierte Höhenmeter zustande, für Flachläufer wie mich sind das beinahe Mount Everest-Dimensionen. Nach 6 Kilometern überholte mich der Führende des Halbmarathons, der bereits auf seiner zweiten von drei Schleifen war. Für ihn war es Km 13. Wie gesagt, bei gerade einmal 10 Minuten Zeitdifferenz am Start, und ich fühlte mich angesichts des Tempos kurzfristig wie ein eher rückwärts schleichender Trabant mit Motorschaden.

Nach 9 Kilometern war völlig überraschend klar, dass ich erstmals in 2014 bei einem offiziellen Rennen unter der Stunden-Marke bleiben würde. Die bisherigen Bestzeiten in 2014 waren die 1:00:15 in Springe und die 1:00:08 beim Nachtlauf - hier und in den anderen (noch schlechteren) Rennen hat es nie zum Sprung darunter gereicht. Dass es ausgerechnet ein Berglauf sein würde ist insofern überraschend, als dass das ständige Hoch und Runter grundsätzich mehr an die Substanz geht als eine flache Strecke. Allerdings: Schon die 27:28 beim Eilenriede-Fünfer in der Vorwoche waren ein Fingerzeig, dass es von Woche zu Woche besser geht. Mal sehen, was dieses Jahr noch drin ist.

Zielzeit:     58:57 min
Platz:        133 von 155 (Männer)
AK M40:    20 von 23




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