Geneigte Leserinnen und
Leser wissen ja bereits, dass ich auf die Funktionalitäten von MiCoach setze. Leider
findet die App in den einschlägigen Berichten über Fitness-Apps wenig
Erwähnung, was daran liegen kann, dass sie auf den ersten Blick etwas bieder
und langweilig daher kommt oder aber weil sich die Tester nicht darauf
eingelassen haben, einmal unter die Motorhaube zu schauen. Denn dort wird es
fernab von irgendwelchen Teilen-Knöpfen für Facebook und Co. erst richtig
interessant.
Wer sich einmal die Mühe
macht, bei MiCoach auf der Internetseite einzusteigen, kann anschließend aus
einer Fülle von Trainingskonzepten wählen, die man beliebig der eigenen
Zielsetzung anpassen kann. So hieß mein Trainingsprogramm bisher „10 Kilometer
unter 60 Minuten“ – das kann ich als erledigt abhaken. MiCoach nutzt, wie
natürlich alle anderen Trainingskonzepte auch, die Einteilung der Belastungsmöglichkeiten
in Zonen. Üblich sind drei bis fünf Zonen, MiCoach setzt auf vier, die je nach
Intensität bei Blau beginnen und dann über Grün und Gelb zu Rot wechseln.
Optimalerweise werden diese
Zonen nach der eigenen, subjektiven Herzfrequenz eingeteilt, dafür kann man auch
grob die prozentualen Anteile auf Basis der eigenen, maximalen Herzfrequenz
nutzen. Sofern eine Messung der Frequenz mit direkter Weitergabe zum
empfangenden Gerät, z.B. einem Smartphone, nicht möglich ist, bietet es sich
an, die Zonen auf Basis der Geschwindigkeit aufzustellen. MiCoach bietet dazu
extra ein Assessment-Training an, um die einzelnen Zonen zu ermitteln. Dieses
Training korrekt durchzuführen ist allerdings nicht ganz einfach, daher ist es
sehr hilflreich, wenn man eine ungefähre Vorstellung davon hat, welche
Geschwindkeiten man auf Basis der eigenen Leistungsfähigkeit den einzelnen
Zonen zuordnen kann.
Nach Abschluss meines
bereits erwähnten „10 unter 60“-Plans habe ich nun meine bisherigen Zonen-Daten
umgestellt und geringfügig nach oben korrigiert, so dass diese nun so aussehen:
Der Sinn und Zweck eines
solchen Trainings besteht darin, die eigene Leistungsfähigkeit langfristig und
geplant zu erhöhen, ohne in eine Überbelastung zu kommen. Ohne hier die aeroben
und anaeroben Schwellen erläutern zu wollen (das können andere viel besser)
geht es aber letztlich darum, die Energiebereitstellung und den Stoffwechsel
langsam aber stetig zu optimieren. Deshalb, und das mag erstaunen, verläuft das
Training größtenteils in den vermeintlich langsamen blauen und grünen Zonen,
während gelb einen etwas kleineren Teil einnimmt und rot nur hier und da als
kurze Sprinteinheit auf dem Programm steht. Viel entscheidender ist tatsächlich
die Häufigkeit des Laufens. Motto: Besser 4x 50 Minuten in den Zonen Blau und Grün
als 2x 30
Minuten in den Zonen Grün und Gelb. Hier ist eindeutig der Weg das Ziel, die Langfristigkeit
der entscheidende Impuls und Geduld insofern eine elementare Tugend.
Wer also über das einfache
Tracking und Sharing von Läufen hinaus gehen möchte, sollte sich mit diesem
Thema beschäftigen und dann auch gezielt die verschiedenen Anbieter von Apps
und Co. auf diese Funktionalität hin überprüfen. Viel Spaß dabei.
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