Mittwoch, 23. Oktober 2013

„Eine neue Zone ist wie ein neues Leben…“: Trainingsoptimierung mit Zonen

Geneigte Leserinnen und Leser wissen ja bereits, dass ich auf die Funktionalitäten von MiCoach setze. Leider findet die App in den einschlägigen Berichten über Fitness-Apps wenig Erwähnung, was daran liegen kann, dass sie auf den ersten Blick etwas bieder und langweilig daher kommt oder aber weil sich die Tester nicht darauf eingelassen haben, einmal unter die Motorhaube zu schauen. Denn dort wird es fernab von irgendwelchen Teilen-Knöpfen für Facebook und Co. erst richtig interessant.

Wer sich einmal die Mühe macht, bei MiCoach auf der Internetseite einzusteigen, kann anschließend aus einer Fülle von Trainingskonzepten wählen, die man beliebig der eigenen Zielsetzung anpassen kann. So hieß mein Trainingsprogramm bisher „10 Kilometer unter 60 Minuten“ – das kann ich als erledigt abhaken. MiCoach nutzt, wie natürlich alle anderen Trainingskonzepte auch, die Einteilung der Belastungs­möglichkeiten in Zonen. Üblich sind drei bis fünf Zonen, MiCoach setzt auf vier, die je nach Intensität bei Blau beginnen und dann über Grün und Gelb zu Rot wechseln.

Optimalerweise werden diese Zonen nach der eigenen, subjektiven Herzfrequenz eingeteilt, dafür kann man auch grob die prozentualen Anteile auf Basis der eigenen, maximalen Herzfrequenz nutzen. Sofern eine Messung der Frequenz mit direkter Weitergabe zum empfangenden Gerät, z.B. einem Smartphone, nicht möglich ist, bietet es sich an, die Zonen auf Basis der Geschwindigkeit aufzustellen. MiCoach bietet dazu extra ein Assessment-Training an, um die einzelnen Zonen zu ermitteln. Dieses Training korrekt durchzuführen ist allerdings nicht ganz einfach, daher ist es sehr hilflreich, wenn man eine ungefähre Vorstellung davon hat, welche Geschwindkeiten man auf Basis der eigenen Leistungsfähigkeit den einzelnen Zonen zuordnen kann.

Nach Abschluss meines bereits erwähnten „10 unter 60“-Plans habe ich nun meine bisherigen Zonen-Daten umgestellt und geringfügig nach oben korrigiert, so dass diese nun so aussehen:


Der Sinn und Zweck eines solchen Trainings besteht darin, die eigene Leistungsfähigkeit langfristig und geplant zu erhöhen, ohne in eine Überbelastung zu kommen. Ohne hier die aeroben und anaeroben Schwellen erläutern zu wollen (das können andere viel besser) geht es aber letztlich darum, die Energiebereitstellung und den Stoffwechsel langsam aber stetig zu optimieren. Deshalb, und das mag erstaunen, verläuft das Training größtenteils in den vermeintlich langsamen blauen und grünen Zonen, während gelb einen etwas kleineren Teil einnimmt und rot nur hier und da als kurze Sprinteinheit auf dem Programm steht. Viel entscheidender ist tatsächlich die Häufigkeit des Laufens. Motto: Besser 4x 50 Minuten in den Zonen Blau und Grün als 2x 30 Minuten in den Zonen Grün und Gelb. Hier ist eindeutig der Weg das Ziel, die Langfristigkeit der entscheidende Impuls und Geduld insofern eine elementare Tugend.

Wer also über das einfache Tracking und Sharing von Läufen hinaus gehen möchte, sollte sich mit diesem Thema beschäftigen und dann auch gezielt die verschiedenen Anbieter von Apps und Co. auf diese Funktionalität hin überprüfen. Viel Spaß dabei.

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