Freitag, 1. Juni 2012

Das kleine Schuhgeschäft (II)

Brooks Green Silence

Ich gebe zu: Ich bin für Werbung empfänglich. Aufgefallen war mir der Schuh in einer Anzeige der Firma Brooks und ich fand ihn schlichtweg schön. Nach der üblichen Internetrecherche hinsichtlich Qualität, Beschaffenheit und Straßenpreis entschied ich mich zum Kauf und habe es nicht bereut.

Auffallend an dem Schuh ist in jedem Fall sein geringes Gewicht, das je nach Schuhgröße bei rund 200 Gramm liegt. Die Schnürung ist asymmetrisch und die sog. Zunge beginnt außen nahtlos vom eigentlichen Schuh und wird folglich nur auf der Fuß-Innenseite unter den Schuh gesteckt. Die Innensohle ist übrigens fest verklebt und somit nicht wasch- oder tauschbar und auch nicht für Einlagen geeignet. Der Schuh hat eine geringe Sprengung von 8mm, ist gleichwohl überraschend gut gepolstert. Und: Der Name rührt daher, dass der Schuh zu 75% aus recyceltem Material bestehen soll und insofern besonders „grün“ ist.

Soweit zu den erkenn- und nachlesbaren Eckdaten. Und wie läuft sich der Brooks nun? Wie so oft mussten sich die Füße erst gewöhnen, insbesondere mein rechter Fuß hatte zuerst mit der innenliegenden Schuhzunge zu kämpfen, ebenfalls mit der innenliegenden Kante der Innensohle: An beiden Bereichen bildeten sich leichte Druckstellen, die aber schnell verschwanden und danach auch nicht wiederkamen. Aufgrund der geringen Sprengung und des Aufbaus ist der Schuh nur für Mittel- und Vorderfußläufer interessant. Das Einsatzgebiet ist dabei klar umrissen: Straße, geringere Distanz (damit meine ich nicht "meine" Distanzen, sondern es ist allgemein eine Distanz bis zum Halbmarathon gemeint), nicht zu schwere Läufer. Am besten also dürfte der Schuh für schnelle Trainingsrunden à 10km und Menschen bis 1,85m Körpergröße (bzw. 75-80 kg) geeignet sein. In bestimmten Situationen ist der Schuhe nämlich etwas schwammig, was ich auf mein Gewicht zurückführe.

Aufgrund des Designs eignet sich der Schuh natürlich auch ganz hervorragend als Sneaker Variante für den Alltag, so wie es ja z.B. schon Nike mit der Free-Serie vorgemacht hat, die vermutlich häufiger in den urbanen Metropolen anzutreffen sein werden als auf den Laufstrecken dieser Welt. Und wer es lieber bunter mag: die Schuhe gibt es auch in deutlich aggressiveren Farbvarianten, und Freunde des runden Leders sollten wissen, dass das Modell in den Farben schwarz-rot-gelb derzeit auch in Public Viewing-Zonen bestimmt sehr gut ankommen wird.

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